Anlagerisiko zum Vorteil nutzen
Das Wort Risikoanlage erweckt bei vorsichtigen Anlegern die Assoziation großer Gefahren. Tatsächlich sind sie mit der Möglichkeit verbunden, das eingesetzte Vermögen ganz oder teilweise zu verlieren. Auf der anderen Seite bieten die Risikoanlagen aber auch ausgezeichnete Gewinnmöglichkeiten.
Das mit einer Anlage verbundene Risiko stellt ein wesentliches Element für die Berechnung der möglichen Vergütung dar, die Fachsprache verwendet für diese Tatsache den Begriff der Risikoprämie. Spareinlagen wie das Festgeld oder das Tagesgeld sind mit keinen Risiken behaftet und bieten somit eine geringe Verzinsung.
Bei Aktien besteht das Risiko eines Kursverlustes, welchem jedoch die Möglichkeit eines hohen Kursgewinns gegenübersteht. Wenn der Anleger statt der konkreten Aktien Optionsscheine kauft, geht er das Risiko des Totalverlustes ein, so dass ihm eine entsprechend hohe Gewinnmöglichkeit als Ausgleich für die Verlustgefahr geboten werden muss. Bei Optionsscheinen handelt es sich um die riskanteste Anlageform, welche private Anleger an der Börse regelmäßig nutzen. Ein Hedgefonds ist zwar wesentlich riskanter, in Deutschland ist für den Verkauf an Privatkunden jedoch ausschließlich der im Risiko etwas reduzierte Dachhedgefonds zugelassen, welchen die meisten Privatanleger bislang nicht kaufen. Zu den Risikoanlagen gehören auch Inhaberschuldverschreibungen von Kreditinstituten, da diese weder vom gesetzlichen noch von den freiwilligen Einlagensicherungsfonds erfasst werden. In der Realität gelten die entsprechenden Papiere deutscher Kreditinstitute jedoch als sicher, während einige ausländische Banken als von einer Insolvenz gefährdet angesehen werden. In den vergangenen Jahren haben immer mehr Anleger Wertpapiere ausländischer Firmen gekauft.
Die Wirtschaft der Schwellenländer bietet durchaus gute Chancen auf deutliche Wertsteigerungen, diesen steht jedoch ein gleichfalls hohes Verlustrisiko gegenüber, so dass es sich bei den entsprechenden Papieren ohne Frage um Risikoanlagen handelt. Ob das finanzielle Engagement in Gold und weiteren Edelmetallen als riskante Anlageform bewertet wird, hängt von der Definition einer Risikoanlage ab. Der Goldpreis weist sehr starke Schwankungen auf, ein vollständiger Wertverlust ist bei einer Anlage in Gold jedoch nicht möglich. Bei einem hohen Anlagevermögen spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass ein Teil des Geldes in Risikoanlagen angelegt ist.
Dieser Teil sollte allerdings nicht größer sein als der Betrag, dessen Verlust der Anleger leicht verkraften kann. Der größte Teil des Vermögens legt ein verantwortungsbewusster Anleger sinnvollerweise in sicheren Anlagen wie Sparanlagen oder mit nur geringen Risiken behafteten Aktien beziehungsweise Fonds an. Zudem ist es gut, wenn die Risikobereitschaft zunächst mit einer Familiengründung und später unmittelbar vor dem Eintritt in das Rentenalter abnimmt. Wer jung ist und Geld zur freien Verfügung hat, kann dieses durchaus erfolgreich durch erfolgreiche Risikoanlagen vermehren.
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