Anlage-Streuung ist Risiko-Streuung

· Anlage-Streuung ist Risiko-Streuung
Sichere Geldanlagen

Wer sein gesamtes Vermögen in eine einzige Form der Geldanlage investiert, riskiert einen großen Verlust, wenn diese scheitert. Das Verlustrisiko lässt sich zuverlässig ausschalten, wenn die gewählte alleinige Anlageform den sicheren Spareinlagen zuzurechnen ist.

Hierzu zählen neben dem Sparkonto auch Tagesgeldkonten sowie das Festgeld und auch Sparbriefe, sofern eine vollständige Deckung durch einen gesetzlichen oder freiwilligen Einlagensicherungsfonds besteht. Die Eliminierung des Risikos wird in diesem Fall jedoch mit einer relativ geringen Rendite bezahlt. Eine gute Rendite bei geringem Risiko verspricht eine Anlage, welche bewusst auf eine sinnvolle Risikostreuung setzt.

Dabei sollte ein Drittel der gesamten Anlage in Form festverzinslicher Wertpapiere oder Sparguthaben bestehen. Bei der Streuung dieser Anlagen ist zusätzlich darauf zu achten, dass ein ausreichender Anteil des Geldes bei Bedarf sofort zur Verfügung steht, traditionell werden drei Monatsgehälter als empfehlenswert angesehen. Ideal ist, wenn die Festgeldkonten oder Sparbriefe zu unterschiedlichen Terminen fällig werden, so dass bei Bedarf auf weitere Geldbeträge zurückgegriffen werden kann. Ergänzt werden die festverzinslichen Formen der Geldanlage durch eine Kapitallebensversicherung oder eine private Rentenversicherung, so dass auch im Alter der Lebensstandard weitgehend gehalten werden kann. Bei einer optimalen Anlage-Streuung darf der größte Teil des Anlagevermögens durchaus in Aktien angelegt werden, auch Fondsanteile sind ideal. Beim Erwerb von Aktien ist darauf zu achten, dass unterschiedliche Branchen ebenso im Bestand vorhanden sind wie mehrere Unternehmen eines Wirtschaftszweiges.

Neben Aktien geben Unternehmen auch Schuldverschreibungen aus, deren Ertrag sich teilweise am wirtschaftlichen Ergebnis bemisst. Mehrere Stadtwerke finanzieren den Neubau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus regenerativen Energiequellen durch die Ausgabe entsprechender Schuldverschreibungen und zahlen neben einem garantierten Mindestzinssatz einen Aufschlag, wenn die neue Anlage sehr viel Strom erzeugt. Schuldverschreibungen sind sichere Anlagen, wenn sie von einem zuverlässigen Schuldner ausgegeben werden; sie können bei riskanten Schuldnern aber auch zu den Risikopapieren gerechnet werden. In jedem Fall riskante Geldanlagen sollten nur dann Bestandteil der persönlichen Anlage-Streuung sein, wenn der Verlust des für diese eingesetzten Geldes verkraftet werden kann.

Hierzu gehören Inhaberschuldverschreibungen ebenso wie die Beteiligung an Unternehmensneugründungen oder an Immobilienfonds. Die Vergabe von Krediten an Privatpersonen über entsprechende Anbieter hat sich bislang als nicht besonders riskant erwiesen, eine Garantie für die Zukunft als überwiegend sichere Geldanlage kann für dieses Modell aber nicht gegeben werden. Gold, Silber und andere Edelmetalle müssen auf Grund starker Wertschwankungen ebenso wie wegen der nicht sicheren künftigen Verkaufsmöglichkeit den riskanteren Geldanlagen zugerechnet werden und sollten aus diesem Grund nur einen kleinen Teil der Anlage-Streuung ausmachen.