Unterscheidungsmerkmale bei Nennwertaktien

· Unterscheidungsmerkmale bei Nennwertaktien
Verschiedene Aktienwerte und Aktienformen

Wer in Aktien investieren möchte, der sollte sich zumindest mit einigen Grundbegriffen vertraut machen, die in diesem Investmentbereich von Bedeutung sein können. Zu den Grundbegriffen gehören sicherlich auch die verschiedenen Aktienformen, nach denen man die vielen Tausend Aktienwerte unterscheiden kann.

Meistens gibt es jeweils zwei Gruppen, in die sich die Aktien nach einer bestimmten Eigenschaft differenziert einordnen lassen. Im Hinblick auf das Stimmrecht und den Erhalt der Dividende unterscheidet man zum Beispiel Stammaktien und Vorzugsaktien. Wenn es um die Art der Rechtsübertragung geht, können Aktien in Inhaberaktien, Namensaktien und in vinkulierte Namensaktien getrennt werden. Und auch im Bezug auf die Höhe und Art der Beteiligung am Grundkapital der AG lassen sich Aktien unterscheiden, nämlich in Stückaktien und in Nennwertaktien. Wichtig ist diese Unterscheidung allerdings nur für Aktionäre, denen es in der Praxis wichtig ist, welches Stimmrecht bzw. welchen Anteil am Grundkapital sie mit ihren erworbenen Aktien besitzen.

Stückaktien gibt es hierzulande erst seit Ende des vergangenen Jahrtausends, denn zuvor waren in Deutschland nur Nennwertaktien erlaubt. Nennwertaktien sind dadurch gekennzeichnet, dass jede Aktie einen bestimmten Nominalwert hat. Mit diesem Nominalwert ist der Aktionär dann auch am Grundkapital der AG beteiligt. Eine einzelne Aktiengesellschaft kann dabei durchaus Aktien mit verschiedenen Nennwerten in den Umlauf bringen, wie zum Beispiel Aktien mit einem Nennwert von fünf, zehn und/oder 50 Euro. Bei den Stückaktien gibt es diese Varianten nicht, denn hier verbrieft jede Aktie das gleiche Anteilsrecht, da es keinen Nennwert gibt. Die Nennwertaktien haben hierzulande eine lange Tradition und werden schon seit fast 80 Jahren verwendet. Nicht wenige Anleger setzen den Nennwert einer Aktie mit dem Kurswert gleich oder bringen beide Begriffe zumindest in eine Beziehung zueinander.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass der Nennwert der Aktie absolut nichts mit dem Kurswert zu tun hat, zu dem das Wertpapier später an der Börse gehandelt wird. Bei dem Kurswert ist es nämlich so, dass dieser den tatsächlichen Wert widerspiegelt ñ zumindest in der Theorie ñ den die Anleger der Aktie momentan zuteilen. Mit dem rein theoretischen Wert der Aktie, der durch den Nennwert dargestellt wird, hat der Kurswert also nichts zu tun. Daher kommt es in der Praxis auch oft zu großen Abweichungen zwischen Kurswert und Nennwert, da die meisten Aktiengesellschaften natürlich einen deutlich höheren Wert als nur ihr Grundkapital haben, welches durch die Nennwertaktien dargestellt wird.