Vergleich offene und geschlossene Fonds
Wenn im Bereich der Geldanlage von Fonds gesprochen wird, dann muss man als Anleger auf jeden Fall unterscheiden, ob es sich jeweils um einen offenen und einen geschlossenen Fonds handelt. Die offenen Fonds gehören zu den weltweit verbreiteten Fonds, die in der einen oder der anderen Form inzwischen nahezu jedem Anleger ein Begriff sind.
In den Bereich der offenen Fonds fallen sowohl die Aktien- und Rentenfonds, als auch die Geldmarkt- oder die offenen Immobilienfonds. In den Bereich der geschlossenen Fonds fallen hingegen spezielle Fonds wie Flugzeugfonds, Schiffsfonds oder geschlossene Immobilienfonds. Wo aber liegen nun genau die Unterschiede zwischen den offenen Fonds auf der einen Seite und den geschlossenen Fonds auf der anderen Seite?
Um die Unterschiede zwischen beiden Arten der Fonds zu verdeutlichen, kann man am besten Schritt für Schritt anhand der Produktmerkmale, die für jede Geldanlage typisch sind, die jeweilige Struktur des Fonds darstellen. Das erste Merkmal bei einer Geldanlage, welches sehr viele Anleger interessiert, ist die Sicherheit des Investments. Bei den offenen Fonds muss man hier zwischen der Fondsart unterscheiden (Aktien-, Renten-, Immobilien- oder Geldmarktfonds) und auch die Anlagedauer spielt eine Rolle. Geldmarktfonds und Rentenfonds gelten zu einem großen Teil als sehr sicheres Investment, gleiches gilt auch bei einem „guten“ Immobilienfonds, während Aktienfonds etwas spekulativer sind. Generell haben offene Fonds jedoch den großen Vorteil, dass kein Emittentenrisiko besteht, was durch das Sondervermögen gewährleistet wird.
Anders sieht es bezüglich der Sicherheit generell bei den geschlossenen Fonds aus. Hier erfolgt zum einen keine Risikostreuung durch Investition in verschiedene Objekte und Produkte wie bei den offenen Fonds, zum anderen kann der Anleger sein investiertes Kapital auch komplett verlieren und sogar mitunter noch Geld „nachschießen“ müssen. Von Sicherheit kann hier also kaum eine Rede sein. Während die höhere Sicherheit eher für ein Investment in die offenen Fonds spricht, liegen die geschlossenen Fonds oftmals bezüglich der Rendite vorne. Im Bereich der offenen Fonds sind maximal Renditen von durchschnittlich 8-9 Prozent im Jahr realistisch, und das auch nur bei den Aktienfonds, während man im Bereich der geschlossenen Fonds durchaus Renditen im zweistelligen Prozentbereich erzielen kann.
Im Vergleich der offenen und geschlossenen Fonds zeigt sich hier also wiederum die „alte Weisheit“ bei Geldanlagen, dass eine größere Sicherheit fast immer auf Kosten der Rendite geht. Bezüglich der Verfügbarkeit des investierten Kapitals geht der Punkt hingegen wieder ganz eindeutig an die offenen Investmentfonds. Die Bezeichnung „offen“ leitet sich nämlich unter anderem auch daraus ab, dass der Anleger die gewünschten Fondsanteile auf der einen Seite zu jedem beliebigen Zeitpunkt kaufen, aber auf der anderen Seite auch zu jedem Zeitpunkt wieder verkaufen kann. Dieses erfolgt nicht über die Börse, sondern durch Rückgabe an die Fondsgesellschaft.
Bei den geschlossenen Fonds besteht bezüglich der Verfügbarkeit hingegen viele Einschränkungen. Als Erstes kann man die Anteile nur über einen festgelegten Zeitraum hinweg erwerben. Beim möglichen Verkauf sieht es dann in der Regel so aus, dass die Anteile erst nach mindestens fünf Jahren erstmalig an die Gesellschaft zurück gegeben werden können. Man hat hier lediglich die Möglichkeit die Anteil vorher „los zu werden“, indem man diese an einen anderen interessierten Anleger verkauft, denn der Gesellschaft ist es natürlich im Grunde egal, welcher Anleger die Anteile besitzt. Auch bezüglich des möglichen Verwendungszwecks und der Anlagesumme gibt es große Unterschieden zwischen den offenen und den geschlossenen Fonds. In offene Fonds kann man bereits ab 50 Euro investieren, was als Einmalanlage möglich ist, aber alternativ auch in Form eines regelmäßigen Einzahlens in einen Fonds Sparplan, der auch zu Aufbau der Altersvorsorge im privaten Bereich genutzt werden kann. Die Anlage in geschlossene Fonds ist hingegen in der Regel erst ab einer Mindestsumme von 10.000 Euro möglich. Zudem ist dringend davon abzuraten, dieses Investment als private Altersvorsorge zu nutzen, weil einfach die Risiken des teilweisen oder vollständigen Kapitalverlusts zu hoch sind.
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Kommentare
Immobilienfonds sollte man mit Vorsicht genießen
Ich bin von Ihrem Artikel nahezu begeistert, denn jetzt habe selbst ich endlich einmal den Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fonds verstanden. Bislang waren mir die Unterschiede nämlich im Detail nicht so bewusst. Für mich als Kleinanleger kommen ohnehin nur offenen Fonds in Frage. Ich besitze zwar etwa 10.000 Euro an Kapitalvermögen, aber diesen Betrag werde ich wohl keinesfalls „auf eine Karte setzen“ und in einen geschlossenen Immobilienfonds oder in einen anderen geschlossenen Fonds investieren. Also nochmals vielen Dank für diesen gelungenen Artikel, den ich auch einigen Bekannten zum Nachlesen weiter empfohlen habe.