Gebühren bei Kauf oder Verkauf von Wertpapieren
Eine Umschichtung der Vermögenswerte innerhalb eines Aktien-Portfolios führt zu Kosten, da die Bank für den Kauf oder Verkauf der Wertpapiere Gebühren berechnet. Wer professionell an der Börse handelt und regelmäßig Papiere kauft und wieder verkauft, plant die entsprechenden Entgelte bei seinen Entscheidungen ein, der nur selten mit Aktien handelnde Anleger jedoch in der Regel nicht.
Zusätzlich führt eine Umschichtung dazu, dass auf die bisherigen Kursgewinne Steuern fällig werden, sofern der Freistellungsauftrag aufgebraucht ist; im Gegenzug können aber auch Kursverluste steuermindernd geltend gemacht werden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich die meisten Aktien nach einiger Zeit wieder erholen, so dass der sie nicht verkaufende Anleger keine schlechteren Resultate als der private Investor, welcher sein Aktiendepot regelmäßig umschichtet, erzielt.
Durch einen guten Branchenmix im Aktienbestand lässt sich zudem das Risiko von Kursverlusten minimieren. Des Weiteren verteilen Fonds das Risiko auf mehrere Titel. Eine Umschichtung von einem Fonds zu einem anderen ist möglich; sinnvoll ist sie nur dann, wenn der Anleger mit einem dauerhaft deutlich besseren Ertrag seines neuen Fonds rechnet. Als Nachteil ist zu erwähnen, dass für den gesamten Kaufpreis der neuen Fonds der Ausgabeaufschlag berechnet wird. Viele Investoren verspüren gelegentlich den Impuls, sichere Anlageformen durch riskante Strategien zu ersetzen. Da besonders Schiffsbeteiligungen und geschlossene Immobilienfonds neben der Möglichkeit hoher Gewinne auch die Gefahr großer Verluste bergen, sollte nur ein entbehrlicher Betrag in entsprechende Geschäfte umgeschichtet werden. Die gleiche Einschränkung gilt für den Erwerb von Gold oder anderen Edelmetallen; ein Totalverlust ist hierbei zwar nicht möglich, der Wert der entsprechenden Anlage kann sich jedoch stark verändern.
Die Umschichtung der Anlagen bei einem Tagesgeldkonto ist hingegen kostenfrei und birgt auch keine Gefahr, sofern die neue Bank einem ausreichenden Einlagensicherungsfonds angeschlossen ist. Ein Risiko besteht allerdings bei der Umschichtung von in Euro geführten Konten zu Fremdwährungskonten, da diese einem Währungsrisiko unterliegen. Neben der Umschichtung von Vermögen innerhalb einer Anlage-Kategorie wird natürlich auch der Wandel von Festgeldanlagen und Tagesgeldern zu Aktien oder Fonds vorgenommen.
Grundsätzlich wird empfohlen, in jungen Jahren einen relativ hohen Aktienanteil im Gesamtportfolio der Geldanlage zu haben und diesen im Laufe der Zeit immer mehr zu reduzieren. Eine Faustregel besagt, dass der Anteil an Aktien oder Fonds innerhalb der gesamten Vermögensanlage maximal einhundert abzüglich des Lebensalters betragen soll. Vor dem Eintritt in das Rentenalter bietet sich zudem eine Vermögensumschichtung an, welche bewirkt, dass eine ausreichend hohe Rente garantiert bis an das Lebensende ausgezahlt wird.
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