Investment und Funktionsweisen beim Derivatehandel
Im Finanzbereich gibt es nicht nur sichere, sondern auch sehr spekulative Investmentmöglichkeiten. Anleger, die innerhalb kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen möchten, nutzen vor allen Dingen die sogenannten Derivate, um dieses Ziel zu erreichen.
Derivate werden auch als abgeleitete Produkte bezeichnet, da sie sich stets auf ein anderes Finanzprodukt beiziehen. Das können im Prinzip alle möglichen Produkte sein, angefangen von Aktien, über Indizes und Devisen bis hin zu Zinsen. Es handelt sich bei den Derivaten sicherlich um keine einfache Form der Geldanlage.
Denn der Kunde sollte schon über ein gewisses Grundwissen verfügen, denn ansonsten würde die Anlage in Derivate praktisch einer Wette mit einer Gewinnchance von 50:50 gleichen. Ohnehin ist bezüglich der Derivate sehr wichtig zu wissen, dass man nicht nur von Gewinnen ausgehen kann, sondern auch erhebliche Risiken in Kauf nehmen muss. Es kann sogar durchaus passieren, dass der Anleger sein investiertes Kapital in vollem Umfang verliert. Derivate an sich ist ein Oberbegriff, unter den sich verschiedene Produkte einordnen. Dazu gehören in erster Linie Optionen bzw. Optionsscheine und Futures, aber auch Zertifikate und CFDs werden den Derivaten zugeordnet. Ein Grund für die zunehmende Beliebtheit solcher Derivate besteht unter anderen darin, dass der Anleger nur vergleichsweise wenig Kapital einsetzen muss, um die Chance auf sehr gute Erträge haben zu können. Der geringe Kapitaleinsatz reicht deshalb aus, weil faktisch alle Formen der Derivate mit einem Hebel ausgestattet sind. Das bedeutet, der mögliche Gewinn - aber eben auch ein etwaiger Verlust - potenzieren sich im Verhältnis zur Wertentwicklung des Basiswertes. Der Basiswert ist das Produkt, auf das sich das jeweilige Derivat bezieht, also zum Beispiel die Aktie XY.
Wie Derivate im Detail funktionieren, lässt sich zum Beispiel an einem Optionsschein verdeutlichen. Angenommen, der Kunde Herr Mustermax kauft Optionsscheine, die die Telekom Aktien als Basis haben. In dem Fall entscheidet sich der Kunde für eine sogenannte Call-Option (Kaufoption), weil er davon ausgeht, dass der Kurs der Telekom Aktien in der nächsten Zeit ansteigen wird. Der Optionsschein kostet zum Zeitpunkt des Kaufs beispielsweise zwei Euro und der Kurs der Telekom Aktien liegt beim Kauf des Optionsscheins bei 10 Euro.
Wenn nun der Kurs der Aktien in den nächsten Wochen beispielsweise um zwei Euro steigt, dann wäre das eine prozentuale Veränderung von 20 Prozent. Der Preis des Optionsscheins würde dann aber nicht nur um diese 20 Prozent steigen, sondern bei einem vorhandenen Hebel von zum Beispiel 4:1 gleich um 80 Prozent. Der Anleger hätte sein Kapital dann also fast verdoppelt.
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