Welche Arten forderungsbesicherter Anleihen gibt es?

· Welche Arten forderungsbesicherter Anleihen gibt es?
ABS - Asset Backed Securities

Das Kennzeichen aller forderungsbesicherter Anleihen besteht darin, dass sie durch eine Forderung gesichert sind, welche der Emittent gegenüber Dritten hat. Die Sicherheit einer entsprechenden Anleihe richtet sich nach der Zuverlässigkeit, mit welcher die Schuldner ihren Verpflichtungen nachkommen.

Forderungsbesicherte Wertpapiere werden überwiegend unter der englischen Bezeichnung Asset Backed Securities vertrieben, der vollständige Name wird häufig als ABS abgekürzt. Eine andere Namensvariante lautet Asset Backed Bonds. In den meisten Fällen bestehen die Forderungen, auf welche sich Asset Backed Securities beziehen, aus Krediten, welche seitens der sie ursprünglich bewilligt habenden Bank an eine Fondsgesellschaft weiterverkauft wurden.

Der Verkauf von Krediten ist üblich, da sich die Geschäftsbanken auf diese Weise refinanzieren und sich zugleich von unsicheren Darlehen und den mit diesen verbundenen Risiken befreien können. Die Befreiung von unsicheren Darlehen mittels des Verkaufes an eine Fondsgesellschaft lässt erkennen, dass in diesen Fällen eine forderungsbesicherte Anleihe nicht zwingend als besonders sicher gelten muss, da ihr Erwerber am Ausfallrisiko des ursprünglichen Darlehens beteiligt wird. In der Regel fasst ein forderungsbesicherter Fonds unterschiedliche Darlehen zusammen, so dass sich das Risiko eines Totalverlustes des Anlagevermögens als überschaubar darstellt. Dennoch sollten sich zu einer Anlage in durch verkaufte Kredite abgesicherte Fonds nur Anleger entscheiden, welche sich selbst als risikobereit einstufen und eventuelle Verluste verkraften können. Dem möglichen Verlustrisiko steht eine gute Verzinsung der durch Kredite abgesicherten Wertpapiere gegenüber, so dass eine angemessene Risikoprämie gezahlt wird. Selbstverständlich können auch andere Forderungen als Kredite als Sicherheit für eine forderungsbesicherte Anleihe dienen.

Eine italienische Telefongesellschaft hat eine Anleihe ausgegeben, deren Absicherung in künftigen Einnahmen aus dem Telefonverkehr besteht. Eine derartige Anleihe gilt als sicherer gegenüber Wertpapieren wie Schuldverschreibungen, welche keine besondere Sicherheit bieten. Eine absolute Sicherheit für ein gutes wirtschaftliches Ergebnis besteht aber auch bei dieser Form der Absicherung eines Wertpapieres nicht, da die künftigen Einlagen nicht exakt vorhersagbar sind. Ähnliche Anleihen wie die der Telekom Italia sind für alle Wirtschaftszweige vorstellbar, welche mit hohen Investitionskosten vermutlich gute wirtschaftliche Ergebnisse erzielen werden, besonders der Bereich der Energiegewinnung erscheint als geeignet für das moderne Investment-Verfahren.

Der Erwerber einer jeden forderungsbesicherten Anleihe muss vor der endgültigen Entscheidung zum Kauf sorgfältig den Verkaufsprospekt lesen, welcher neben der Art der Absicherung auch das mutmaßliche Risiko des Wertpapier-Kaufes angibt. Forderungsbesicherte Anleihen sind an der Börse handelbar und können jederzeit verkauft werden, ebenso ist der Ankauf bereits auf dem Markt befindlicher Asset Backed Securities im Börsenhandel möglich.