Gute Gewinnaussichten bei Kompensationsgeschäften
Für Waren oder Dienstleistungen, die ein Unternehmen von einer anderen Firma einkauft, wird in der Regel ein gewisser Rechnungsbetrag fällig, der innerhalb einer bestimmten Frist beglichen werden muss.
Doch das ist nicht immer der Fall: Als Alternative zur Zahlung eines Geldbetrags kann die Rechnung auch durch selbst hergestellte Produkte oder Dienstleistungen beglichen werden. Eine solche Variante wird als Kompensationsgeschäft bezeichnet. Allgemein lassen sich Kompensationsgeschäfte in vielen Fällen sinnvoll einsetzen.
Wenn etwa zwei Unternehmen untereinander beteiligt sind, stellen diese sich keine Beträge in Rechnung, sondern übernehmen bestimmte Dienstleistungen, um auf diese Weise ihre Spezialitäten auszuspielen. Auch bei Mietverträgen ist das möglich: Ein IT-Dienstleister kann so zum Beispiel EDV-Aufgaben für das Unternehmen übernehmen, das der Firma die Büroräume vermietet hat. Im Gegenzug wird die Miete reduziert oder sogar komplett mit diesen Dienstleistungen verrechnet. Steuerlich gilt es bei derartigen Kompensationsgeschäften, die rechtlichen Voraussetzungen zu beachten. Daher sollte man, bevor man ein Kompensationsgeschäft abschließt, sich im Zweifelsfall Hilfe von einem Steuerberater einholen. Dies gilt auch für den Außenhandel, in dem Kompensationsgeschäfte besonders häufig vorkommen. Gerade dann, wenn Unternehmen im Ausland nicht über ausreichende Devisen verfügen, um Rechnungsbeträge für von ihnen benötigte Produkte bezahlen zu können, setzen die Verkäufer oft auf ein Kompensationsgeschäft.
Dabei erhält der Verkäufer beispielsweise Produkte, die mit den von ihm gelieferten Maschinen hergestellt wurden. Auch Beratungsleistungen vor Ort sind denkbar; für den Verkäufer kann ein solches Kompensationsgeschäft besonders sinnvoll sein, da man sich auf diese Weise einen neuen Markt mit einem Partner vor Ort erschließen kann. Indirekte Kompensationsgeschäfte gibt es ebenfalls immer wieder. Dabei vergibt etwa ein Konzern einen großen Auftrag, erwartet dafür aber als Gegenleistung, vom Auftragnehmer beim Einkauf von Maschinen oder Anlagen berücksichtigt zu werden. Häufig werden solche Punkte nicht in einem Vertrag geregelt, vielmehr basiert bei derartigen indirekten Kompensationsgeschäften ein großer Teil des Geschäfts auf mündlichen Absprachen.
Viele langfristige Beziehungen zwischen Unternehmen basieren zu einem gewissen Teil auf dieser Art von Kompensationsgeschäften. Grundsätzlich ist es also schwer, eine allgemein gültige Definition von Kompensationsgeschäften zu finden, da es viele verschiedene Formen der Kooperation gibt. Allen Varianten gemeinsam ist lediglich die Tatsache, dass ein Kompensationsgeschäft vor allem dann sinnvoll ist, wenn beide Unternehmen von dieser Form der Zusammenarbeit und somit von einer Win-Win-Situation profitieren können.
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