Preisvorteile beim Festpreisgeschäft
Im Wertpapierbereich gibt es ganz unterschiedliche Geschäftsarten und auch die Gebührenmodelle unterscheiden sich teilweise in recht großem Umfang zwischen den Banken und Brokern, über welche die Anleger heute Wertpapiere handeln können.
Vom Ort her betrachtet, an dem Aufträge ausgeführt werden, kann man den börslichen und den außerbörslichen Handel unterscheiden. Letzterer wird alternativ auch als Direkthandel oder als OTC-Handel bezeichnet.
Während die Börsengeschäfte an der Wertpapierbörse getätigt werden, zum Beispiel an der Frankfurter Börse, findet der außerbörsliche Handel zwischen den Banken unter Ausschluss der Börse statt. Eine immer häufiger am OTC-Markt auftretende Geschäftsart ist dabei das so genannte Festpreisgeschäft. Dieses Geschäft kennzeichnet sich allerdings nicht dadurch, dass der Kunde etwa Wertpapiere zu einem festgelegten Kurs bekommen würde, sondern es geht hier um die zu zahlenden Gebühren. Bei einem Festpreisgeschäft ist es nämlich bezüglich der Gebühren so geregelt, dass diese dem Kunden schon vor Ausführung der Order bekannt sind, und zwar bis auf einen Cent genau. Denn der Auftrag wird zu einem festen Preis ausgeführt, sodass es auch keinen Einfluss mehr auf die Höhe der Gebühren hat, zu welchem Kurs der Auftrag letztendlich ausgeführt wird.
Bei einem Geschäft mit "normaler" Gebührenregelung wäre es hingegen meistens so, dass die Gesamtgebühren auch davon abhängen, zu welchem Kurs der Kunde die Wertpapiere gekauft oder verkauft hat. Beim Festpreisgeschäft ist es hingegen so, dass die Gebühren nur dann von dem Gegenwert des Auftrages abhängen, wenn die Bank oder der Broker intern noch eine Staffelung der Festpreise als Gebühren vorgenommen haben. So oder so bietet das Festpreisgeschäft aber dem Kunden den Vorteil, dass er genau weiß, wie hoch die Gebühren bei einer Transaktion sein werden. Nicht selten ist diese Festpreisregelung auch deshalb für Kunden sehr angenehm, da die Banken hier recht flexibel sind, was den genauen Festpreis betrifft.
So ist es zum Beispiel keine Seltenheit, dass Kunden mit sehr häufigen Handelsaufträgen einiges an Preisnachlässen erhalten, also die einzelnen Orders zu einem geringeren Festpreis abwickeln können, als die Bank oder der Broker als Standardkondition anbieten. Trotz der genannten Vorteile muss ein Festpreisgeschäft aber natürlich dennoch nicht automatisch geringere Gebühren beinhalten, als wenn die sonst übliche prozentuale Gebührenberechnung angewendet wird. Daher sollten Anleger in dieser Hinsicht die Gebührenmodelle vergleichen, um so für sich selbst herauszufinden, welches Gebührenmodell letztendlich günstiger ist.
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