Unterschiede zwischen Arbeitgeberdarlehen und Bankkrediten
Immer mehr Bürger möchten sich mit einem Finanzierungswunsch nicht ausschließlich an die Bank wenden, sondern suchen nach Alternativen zum Bankkredit. Und tatsächlich gibt es solche Alternativen, denn außer den Banken bieten noch andere Unternehmen bzw. Personen an, eine Finanzierung durch ein Darlehen vornehmen zu können.
Neben immer mehr Privatleuten, die das Darlehen von Privat als Geldanlage betrachten, sind hierzulande auch einige Unternehmen dazu bereit, in ihrer Funktion als Arbeitgeber einen Kredit an Mitarbeiter zu vergeben.
Bei diesen als Arbeitgeberdarlehen bezeichneten Krediten handelt es sich jedoch selten um Darlehen, die zum Beispiel zur Finanzierung eines neuen Computers oder einer Urlaubsreise des Mitarbeiters genutzt werden, wie es zum Beispiel bei dem Ratenkredit der Bank oftmals üblich ist. Mit einem Arbeitgeberdarlehen werden hingegen meistens "schwerwiegendere" Konsumwünsche finanziert, wie zum Beispiel Bau oder Kauf eines Einfamilienhauses oder auch die Anschaffung eines neuen Autos. Die Zweckgebundenheit ist somit auch ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Arbeitgeberdarlehen und einem Bankdarlehen. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Finanzierungsformen ist meistens der Zinssatz. Je nach Art des Bankdarlehens muss der Kreditnehmer Zinsen zwischen vier und zehn Prozent zahlen. Beim Arbeitgeber als Kreditgeber ist es hingegen häufig so, dass der Zinssatz mehr symbolischen Charakter hat, und daher ein, zwei oder drei Prozent beträgt. Mitunter sind auch gar keine Zinsen zu zahlen. Unterschiede gibt es durchaus auch bei den anderen Konditionen. Während die Banken ihre festen Vorgaben bezüglich Tilgung, Laufzeit und auch Rückzahlung des Kredites haben, sind diese Konditionen mit dem Arbeitgeber oftmals frei verhandelbar, ohne dass bestimmte feste Vorgaben eingehalten werden müssen.
Zudem spielt sicherlich beim Mitarbeiterdarlehen auch das Verhältnis zum Arbeitgeber und der "Status" des Arbeitnehmers eine große Rolle, wenn es um die Konditionen des Kredites geht. Auch was die Sicherheiten angeht, gibt es oft einen Unterschied zwischen dem Arbeitgeberdarlehen und dem Bankdarlehen. Bei größeren Darlehenssummen ist es nämlich beim Bankdarlehen üblich, dass der Kreditgeber eine Kreditsicherheit vom Kunden verlangt. Das sind oftmals Bürgschaften, Verpfändungen oder beim Immobilienkredit auch die Eintragung einer Grundschuld.
Was das Arbeitgeberdarlehen angeht, so sind hier zu stellende Sicherheiten unüblich. Denn meistens vergibt der Arbeitgeber das Mitarbeiterdarlehen blanko, also ohne Sicherheiten zu fordern. Es gibt also insgesamt eine Reihe von Unterschieden zwischen einem Darlehen der Bank und einem Arbeitgeberdarlehen. Über diese Unterschiede und auch die Besonderheiten des Arbeitgeberdarlehens (Besteuerung etc.) sollte man sich erst einmal informieren, bevor man die Entscheidung für die eine oder die andere Darlehensvariante trifft.
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