Bei der Fälligkeit einer Lebensversicherung kann der Versicherungsnehmer sich den vereinbarten Versicherungsbetrag einschließlich der Überschussbeteiligung selbstverständlich vollständig auszahlen lassen. Da die Versicherungsgesellschaft jedoch die Geschäftsbeziehung mit ihrem Kunden gerne weiterführen möchte, unterbreitet sie ihm üblicherweise Angebote für weitere Finanzprodukte, wozu in erster Linie die Ablauffonds gehören.

Wenn der Kunde das Angebot annimmt, legt er sein Geld weiterhin an und erhält anstelle der einmaligen größeren Auszahlung regelmäßige monatliche Geldbeträge überwiesen. Die Versicherungsgesellschaft bietet ihren Kunden im Normalfall mehrere Fonds zur Auswahl an, allerdings ist diese beschränkt, da jede Gesellschaft nur mit einer befristeten Anzahl von am Kapitalmarkt tätigen Unternehmen kooperiert. Nicht wenige Versicherungen sind sogar mit einem einzigen Finanzdienstleister wirtschaftlich verbunden und bieten konsequenterweise nur Ablauffonds dieses einen Anbieters an.

Aus diesem Grund kann es für den Versicherungsnehmer wirtschaftlich effektiver sein, sich die Versicherungssumme auszahlen zu lassen und den Betrag in Fonds eigener Wahl erneut anzulegen. Dabei handelt es sich faktisch natürlich ebenfalls um auf eine Lebensversicherung folgende Fonds. Der Begriff Ablauffonds bleibt im üblichen Sprachgebrauch jedoch auf durch die Versicherung vermittelte Anschluss-Anlagen beschränkt. Die Wiederanlage der Versicherungssumme einer Lebensversicherung in Ablauffonds ist sinnvoll, wenn der Kunde das auszahlbare Geld nicht zum Auszahlungszeitpunkt benötigt. Nicht wenige Versicherungsnehmer verwenden die Auszahlung ihrer Kapitallebensversicherung für die teilweise Tilgung eines Baudarlehens oder eine andere Anschaffung.

Wer das Geld jedoch nicht benötigt, kann durch die Geldanlage in Ablauffonds und die Vereinbarung eines entsprechenden Entnahmeplans ein langjähriges Zusatzeinkommen erzielen, welches sich durch von der Fondsgesellschaft erzielte Gewinne steigern lässt. In besonderem Maße empfiehlt sich die Neuanlage der Versicherungssumme in Form von Ablauffonds, wenn die Fälligkeit der Lebensversicherung im Ableben der versicherten Person begründet liegt. In diesem Fall bleiben die Hinterbliebenen während eines relativ langen Zeitraums finanziell abgesichert. Selbstverständlich muss beim Ablauf einer Lebensversicherung die Entscheidung zwischen der Auszahlung und der Wiederanlage des Geldes in Form von Ablauffonds nicht für die gesamte Versicherungssumme gleichlautend getroffen werden.

Die teilweise Auszahlung und teilweise Neuanlage der Versicherungssumme ist ebenso möglich. Zu beachten ist, dass es zum Wesen eines Ablauffonds gehört, dass das eingezahlte Kapital während der Entnahmezeit verbraucht wird, so dass die Dauer des mit diesem erzielbaren Zusatzeinkommens einer zeitlichen Begrenzung unterliegt. Aus diesem Grund sollte eine private Rentenversicherung, bei welcher es sich faktisch um eine Sonderform der Lebensversicherung handelt, grundsätzlich nicht in einen Ablauffonds umgewandelt werden, da die ursprüngliche Vereinbarung der entsprechenden Versicherung die Auszahlung der monatlichen Rente bis an das Lebensende umfasst.