Berufsausbildung oder Studium über einen Kredit finanzieren?
Auch Auszubildende und Studenten haben oftmals schon Fremdfinanzierungsbedarf. Zwar erzielen beide Kundengruppen in der Regel kein hohes Einkommen, jedoch sind sowohl Auszubildende als auch Studenten bei den Banken gerne gesehene Kunden, weil sich die Bank später eine möglichst ertragsreiche Geschäftsbeziehung verspricht, wenn die ehemaligen Studenten und Auszubildenden eine feste Anstellung haben und demzufolge nicht selten ein höheres Einkommen erzielen können.
Aus dem Grunde werden gerade auch den Auszubildenden von vielen Banken Produkte mit besonders guten Konditionen angeboten. So gibt es zum Beispiel das Girokonto für Auszubildende, welches in der Regel kostenlos geführt werden kann.
Aber auch der Kreditbedarf vieler Auszubildender ist bereits erkannt, sodass die Banken einen sogenannten Ausbildungskredit anbieten. Der Ausbildungskredit ist im Prinzip ein gewöhnlicher Ratenkredit, der den Kunden zur Verfügung gestellt wird, die sich nachweislich in einer Berufsausbildung befinden. Genutzt werden kann ein solcher Ausbildungskredit in den meisten Fällen nach freiem Ermessen des Auszubildenden, es gibt also keinen vorgeschriebenen Verwendungszweck. In der Praxis wird der Kredit für Auszubildende meistens zur Anschaffung von Möbeln für die neue Wohnung oder für sonstige einmalige Ausgaben im Konsumbereich genutzt. Aber auch die Finanzierung des Lebensunterhaltes verbinden viele Auszubildende mit der Aufnahme eines Auszubildendenkredites. Der Zinssatz, den der Auszubildende dann für die Nutzung des Darlehens zu zahlen hat, ist meistens deutlich geringer als der Zinssatz vergleichbarer "normaler" Ratenkredite.
Zudem sind oftmals auch relativ lange Laufzeiten möglich, sodass die Belastung durch die monatliche Kreditrate auf einem vergleichsweise geringen Niveau gehalten werden kann. Da Auszubildende in der Regel mit der Ausbildungsvergütung über kein allzu hohes Einkommen verfügen, bewegen sich die Darlehenssummen eher im "unteren" Bereich von meistens nicht über 5.000 Euro. Eine noch günstigere Alternative als der Ausbildungskredit der Banken ist der Bildungskredit, wie er von der KfW-Bank als Förderbank es Bundes vergeben wird. Zwar muss der Auszubildende auch hier Zinsen zahlen, doch bewegt sich der Zinssatz beim Bildungskredit der KfW-Bank im Vergleich zum Ausbildungskredit der Banken nochmals auf einem geringeren Niveau.
Aktuell (Frühjahr 2012) muss man kaum mehr als zwei Prozent zahlen, wenn man den Bildungskredit der KfW Bank nutzen möchte. Positiv ist zudem, dass fast keine Bedingungen zu erfüllen sind, wenn man den Bildungskredit bekommen möchte. Man muss mit seiner Ausbildung lediglich bereits soweit fortgeschritten sein, dass es maximal noch 24 Monate sind, bis die Ausbildung beendet wird. Insofern stehen den Azubis heute also mit dem Ausbildungskredit und dem Bildungskredit zwei sehr attraktive Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung.
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