Kostenloses Girokonto
Das Girokonto zählt zu den Produkten im Finanzbereich, die auf der einen Seite fast von jedem Bürger genutzt werden, aber auf der anderen Seite mitunter den größten Kostenfaktor darstellen. Je nach Nutzungsumfang können auf den Kunden alleine Kontoführungsgebühren von über 100 Euro im Jahr zukommen. Insgesamt kann man jedoch beobachten, dass sich die Gebührensituation in den letzten Jahren zu Gunsten der Kunden verbessert hat.
Das wird inzwischen immer mehr auch dadurch verstärkt, dass Banken inzwischen auch ein kostenloses Girokonto anbieten. Das kostenlose Girokonto muss man jedoch in zwei Gruppen einteilen, nämlich in diejenigen Girokonten, die ohne Bedingungen kostenlos sind und in die andere Gruppe von Girokonten, deren Kostenfreiheit mit einer oder auch zwei zu erfüllenden Bedingungen verknüpft sind. Wird übrigens von einem kostenlosen Girokonto gesprochen, dann bezieht sich das „kostenlos“ auf die Kontoführungsgebühren, also den Wegfall einer zu zahlenden Grundgebühr und den Wegfall der Berechnung der Buchungsposten.
Die Kostenfreiheit umfasst allerdings nicht zwangsläufig alle Leistungen rund um das Girokonto, wie beispielsweise Einrichtung oder Änderung eines Dauerauftrages etc.. Auch für beleghafte Überweisungen fallen häufig – trotz einem eigentlich kostenlos genannten Girokonto – noch weiterhin Gebühren an. Man muss sich also genau informieren, welche Leistungen wirklich kostenlos sind und welche weiterhin berechnet werden. Neben den Girokonten, die ansonsten bedingungslos kostenfrei sind, gilt die Kostenfreiheit bei manchen Girokonten nur dann, wenn eine Voraussetzung erfüllt ist, die seitens der Bank vorgegeben wird.
Meistens handelt es sich bei dieser Voraussetzung darum, dass monatlich ein Mindestgehaltseingang auf dem Girokonto zu verzeichnen sein muss. In etwas abgeschwächter Form ersetzen manche Banken diese Forderung bezüglich eines Gehaltseingangs auch dadurch, dass ein Habenumsatz, ganz gleich welcher Art, in bestimmter Höhe pro Monat erforderlich ist, damit man das Girokonto kostenfrei nutzen kann. Eine zweite Art von Voraussetzung, die manche Banken anstelle des Mindestgehaltseingangs fordern, ist ein Mindestguthaben auf dem Girokonto. Es stellt sich dem Kunden hier mitunter die Frage, warum man eigentlich bei einem Mindestguthaben das Konto kostenfrei nutzen kann und ohne Mindestguthaben Gebühren zahlen muss, also wo eigentlich der Vorteil seitens der Bank liegt, wenn ein Mindestguthaben vorhanden ist.
Die Frage ist sicherlich berechtigt, aber auch recht einfach zu beantworten. Denn während die Bank Gelder, die ansonsten als Guthaben auf dem Girokonto vorhanden sind täglich verfügbar halten muss, also nicht verleihen kann, ist das beim Mindestguthaben anders. Hier geht die Bank nämlich davon aus, dass der Kunde dem Anreiz für das kostenlose Girokonto folgt und das Mindestguthaben dauerhaft auf dem Konto lässt, sodass die Bank das Geld gewinnbringend verleihen kann. Von der Höhe her werden in der Regel Mindestgehaltseingänge zwischen 1.200 und 2.000 Euro gefordert und alternativ Mindestguthaben zwischen 2.500 Euro und 5.000 Euro. Im Vergleich bieten heute deutlich mehr Direktbanken als Filialbanken ein kostenloses Girokonto an.
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Kommentare
Anbieter von kostenlosen Girokonten
Nach meiner Meinung ist der Artikel sehr gelungen. Vor allen Dingen wird endlich auch einmal erwähnt, dass es keineswegs so ist, dass viele Banken ein kostenloses Girokonto ohne Bedingungen anbieten. Wenn man sich nämlich ansonsten zu diesem Thema im Internet informiert könnte man meinen, dass es mehr als 30 Banken gibt, die ein kostenloses Girokonto ohne Bedingungen anbieten. Das liegt sicherlich daran, dass diese Bedingungen natürlich für den Kunden eher negativ bzw. einschränkend sind, sodass die Banken damit nicht offensiv werben. Als Ergänzung des Artikels könnte ich mir noch die Auflistung der Banken vorstellen, die kostenlose Konten ohne jegliche Bedingungen anbieten, vielleicht auch im direkten Vergleich mit den kostenlosen Konten, die nur unter bestimmten Bedingungen kostenfrei sind.