Selbstschuldnerische Bankbürgschaft
Bei einer Avalprovision handelt es sich um eine Zahlung, welche eine Bank oder Versicherungsgesellschaft für die Stellung einer Bürgschaft erhält. Die Höhe der Avalprovisionen wird in einigen Fällen offen angegeben, in anderen Fällen vereinbart die Bank diese für jeden Einzelfall gesondert.
Mit der Avalprovision bezahlt der Kunde die Bank für das Risiko, welches entsteht, wenn der Bürgschaftsfall eintritt. In diesem Fall ist die Bank zur Leistung an den Gläubiger verpflichtet und erhält ihrerseits einen Regressanspruch an den Bürgschaftskunden, welcher jedoch häufig nicht durchgesetzt werden kann. Die Bank muss von ihr vergebene Bürgschaften als Eventualverbindlichkeiten mit Eigenkapital absichern, obgleich die entsprechenden Beträge in der Bilanz gesondert aufzuführen und nicht als Passiva zu bewerten sind. Allerdings ist die Anrechnung auf das Eigenkapital geringer als bei tatsächlich ausgezahlten Darlehen.
Zu den Bürgschaften, bei welchen die Höhe der Avalprovisionen im Internet nachlesbar sind, gehören in erster Linie die den Unternehmen angebotenen Kreditbürgschaften der landeseigenen Bürgschaftsbanken, welche in jedem Bundesland existieren. Mit den angebotenen Bürgschaften stellen die landeseigenen Institute sicher, dass Unternehmen investieren und expandieren können. Für die den Kredit vergebende Geschäftsbank stellt die Bürgschaft der Bürgschaftsbank eine erstklassige Sicherheit dar, so dass sie gerne zur Kreditvergabe bereit ist. Für diese Dienstleistung berechnet die Bürgschaftsbank eine einmalige Bearbeitungsgebühr sowie eine jährliche Avalprovision, deren Höhe oft von der Art des finanzierten Projekts abhängt.
Eine weitere häufige Form der Bürgschaft stellt die Gewährleistungsbürgschaft dar, welche aufler von Banken häufig auch von Versicherungen angeboten wird. Diese Bürgschaft sichert dem Auftraggeber von Bau- und Handwerkerleistungen zu, dass die gesetzliche Gewährleistung auch vorgenommen wird, wenn das zu dieser verpflichtete Unternehmen die Durchführung verweigert oder die Gewährleistung nicht mehr erbringen kann. Sofern der Bauunternehmer oder Handwerker das Vorliegen einer Gewährleistungsbürgschaft nicht nachweist, darf der Auftraggeber fünf Prozent des Rechnungsbetrages bis zum Ende der Gewährleistungsfrist einbehalten. Da die Dauer der Gewährleistungsbürgschaft überschaubar ist, erfolgt bei dieser Form der Bürgschaft die Zahlung der Avalprovisionen für die gesamte Laufzeit häufig in einer Summe. Privatkunden nutzen eine Bankbürgschaft häufig zur Stellung der vom Vermieter eingeforderten Mietsicherheit.
Dabei darf die Höhe der Mietbürgschaft drei Kaltmieten nicht übersteigen. Für den Mieter hat die Stellung einer Mietbürgschaft gegenüber einer Kaution den Vorteil, dass er sein Vermögen nicht direkt belastet. Auf der anderen Seite fallen für die Mietbürgschaft der Bank regelmäßig zu zahlende Avalprovisionen an, während der Vermieter eine Kaution verzinst anlegen und die Zinsen nach dem ordnungsgemäßen Verlassen der Wohnung an den ehemaligen Mieter aushändigen muss.
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